Der Besuch unserer Schulklasse im Bremer Rathaus


Am Mittwoch, den 23. September 1998, hatte unsere Klasse das besondere Glück, im Rathaus bei einem Empfang dabei zu sein. Als wir den Kaminsaal, der als Empfangsraum genutzt wird, betraten, waren wir alle von der prachtvollen Atmosphäre beeindruckt. Der Raum war groß und mit teuren Gegenständen ausgestattet.
Besonders fasziniert waren wir von den vielen Gemälden an der Wand und dem großen Kamin, der allerdings schon lange nicht mehr in Betrieb ist.
Nach einiger Zeit trafen die Schüler und Schülerinnen der 10. Klasse gemeinsam mit den Austauschschülern aus Polen ein, die gerade am heutigen Tag hier einen Empfang durch den Bürgermeister hatten.
Nachdem ein Mann im schwarzen Jackett der, wie sich später herausstellte, der Schulsprecher war, uns begrüßt hatte, übernahm ein Herr Pape das Wort. Herr Pape war der zuständige Pressesprecher und beabsichtigte uns später durchs Rathaus zu führen.
Zu unser aller Überraschung kündigte er uns unseren Bürgermeister Henning Scherf als Überraschungsgast an. Henning richtete seine Worte vor allem an die polnischen Austausschüler und fragte Nancy ironischerweise, ob sie auch aus Polen stammt.

 

Ein Schnappschuß: Nancy und der Bürgermeister Henning Scherf

Nach den Begrüßungsworten des Bürgermeisters, hatten wir sogar noch die Möglichkeit, einen Blick in das goldene Gästebuch des Rathauses zu werfen.

 

Das Gobelin Zimmer

Als wir das Gobelin-Zimmer betraten, viel uns erstmals der große Teppich, der an der Wand hing, auf. Später erfuhren wir, das man solche Teppiche Gobelins nennt und er 1905 in Frankreich auf einem Trödelmarkt erworben wurde.
Außerdem befanden sich, in dem nicht ganz so großem Raum, 10 weiße Stühle, die um einen ebenfalls weißen Tisch standen.
Einmal in der Woche frühstücken hier die Senatoren, die sich Schwartauer Kreis nennen. Diesem Namen erhielten sie von der Werbeagentur der Schwartau&endash;Extra-Marmelade, da sie diese Marmelade jedesmal zum Frühstück essen.

Der Senat Sitzungsraum

Als nächstes war der Senat-Sitzungsraum auf dem Programm.
Hier sitzen wichtige Leute, die sich die Bremer Regierung nennen, auf teuren Stühlen um einen großen, runden Tisch herum.
Der Teppich, der in diesem großen Raum ausgelegt ist, zeigt typisch bremische Symbole, wie etwa die Speck- Flagge oder den Bremer Schlüssel. Bremen bekam diesen sorgfältig geknüpften Teppich als Dankeschön für die Bekämpfung der verbreiteten Kinderarbeit in Entwicklungsländern.
An der Wand hängt ein Rundspiegel, mit dem man den ganzen Saal im Überblick hat. Herr Pape war der Meinung, daß alle Klassenräume mit einem solchen Spiegel ausgestattet sein müßten, um alle Schüler immer im Blick haben zu können. Dem konnte unser Klassenlehrer Herr Hestermann nur zustimmen .

Der Goldene Saal

Vom Senat-Sitzungssaal sollte es weiter zum Goldenen Saal gehen. Vorher mußten wir noch den beeindruckenden Flur durchqueren. Dort kamen wir unter anderem an einer großen, goldverzierten Holzuhr vorbei, die die Aufschrift "Zeit ist heilig" trug.
"Die Klage Bremens", so nannte Franz Radziwill sein beeindruckendes Gemälde, das den Krieg und seine Zerstörung darstellt. Dieses Gemälde hängt ebenfalls im Flur.
Bald kamen wir in die obere Halle des alten Rathauses, welche der Goldene Saal genannt wird. Dieser Saal ist mit kunstvollen Schnitzereien, Bildern und Gemälden ausgestattet. Ein Bild zeigt zum Beispiel Karl den Großen und ein anderes soll die Gerichtsbarkeit Gottes darstellen.
Seit 1545 treffen sich hier Kapitäne, Reeder und Kaufleute zum Schaffermahl, das dazu diente, Erfahrungen und Wissen über Handelswege und Seestraßen auszutauschen. Das Schaffermahl ist das älteste Brudermahl der Welt.
Wenn man sich ein wenig genauer umsieht, stellt man fest, daß in den Holz -schnitzereien oder in sonstigen Verzierungen immer wieder der Bremer Schlüssel auftaucht.
Im Goldenen Saal befindet sich auch die Güldenkammer, die im Jugendstil gebaut wurde. Alle Möbel dort, der Kamin und sogar die Tapete aus Leder ist mit Gold verziert. In der Mitte steht ein prachtvoll gedeckter Tisch.

Der Festsaal

Der Festsaal schließt sich direkt an den Goldenen Saal an. Der Festsaal im neuen Rathaus wurde 1913 eröffnet. Nach dem zweiten Weltkrieg tagten hier zwei Jahrzehnte lang die Bremische Bürgerschaft.
Auch in diesem Saal hängen Gemälde, wie zum Beispiel "Das Hohe Tor" von F. Jakobsen oder "Das Bremer Panorama" aus dem 17. Jahrhundert von Carl Vinnen.
Im Vorraum, am Ende der Festtreppe zur Oberen Halle, hängt ein Walkiefer, den man vom Festsaal ganz gut sehen kann. Er erinnert an den Hafen in Vegesack und muß alle 5-6 Jahre restauriert werden. Ein ehemaliger Bürgermeister behauptete einmal, daß dieser Kiefer in

Das Bremer Wappen

Das Wappen war ein Zeichen der Selbständigkeit der Stadt. Der silberne Schlüssel war ursprünglich das Zeichen des Apostels Petrus, des Schirmherrn der Bremischen Kirche und zugleich das Zeichen des bremischen Erzbischofs. Die kirchliche Bedeutung trat zurück und wurde vergessen, als der Schlüssel von der Stadt zuerst für ihr Siegel, dann auch für ihr Wappen und ihre Münzen in Anspruch genommen wurde.

Ein Blick in die Obere Rathaushalle, dem Festsaal

 

Und hier eine alte Zeichnung mit dem Blick auf den Treppenaufgang zu der Güldenkammer,

die sich in der Oberen Rathaushalle befindet.

 

 

Und hier Geschichte über die Bremer Stadtmusikaten ...

 

Die Bremer Stadtmusikanten

Warum die Bremer Stadtmusikanten nie bis Bremen kamen

Die Erzählung beginnt mit dem Esel, der zu alt war, um noch arbeiten zu können. Sein Besitzer wollte ihn deshalb töten, also lief er fort und beschloß, sich in Bremen als Stadtmusikant zu betätigen.

Unterwegs begegnete er einem Hund, der aus Altersgründen nicht mehr jagen konnte. Um nicht getötet zu werden, hatte er sich davongeschlichen. Der Esel legte ihm nahe, ihn nach Bremen zu begleiten. Wenig später lief ihnen eine Katze zu, die zu alt war, um noch Mäuse fangen zu können und ertränkt werden sollte. Also folgte sie ihnen

Schließlich näherten sie sich einem Bauernhof und hörten das erbärmliche Krähen eines Hahns. Nach dem Grund befragt, erklärte der Hahn, man wolle ihn in den Suppentopf stecken, weil sich Besuch angesagt hätte. Er möge mitkommen, entschieden die Tiere.

Nachts gerieten die vier in einen Wald, erspähten Licht und schritten darauf zu. In einem hell erleuchteten Haus sahen sie einen reich gedeckten Tisch, an dem eine Räuberbande schmauste. Nach kurzer Beratung entschieden sich die Tiere, ihre musikalischen Talente auszuprobieren. Der Hund sprang auf des Esels Rücken, die Katze auf den Hund und der Hahn landete auf dem Kopf der Katze.

Nun begannen sie zu singen: der Esel schrie, der Hund bellte, die Katze miaute und der Hahn krähte. Und dann überfielen sie das Haus, worauf die Räuber, völlig von Sinnen, die Flucht ergriffen. Gut gestärkt legten sich die Tiere schlafen: der Esel im Stroh auf dem Hof, der Hund neben die Tür, die Katze beim warmen Ofen und der Hahn auf dem Dach.

Nachdem die Räuber sich von ihrem Schrecken erholt hatten, befahl ihr Hauptmann, einer möge sich zurückschleichen, um auszukundschaften, wer oder was sie vertrieben hatte. Der Mann gelangte in die Küche, sah im Dunkeln die leuchtenden Katzenaugen, hielt sie für glühende Kohlen und wollte eine Kerze anzünden. Da sprang ihm die Katze ins Gesicht und kratzte ihn gehörig, worauf der Räuber panikartig das Haus verließ. Bei der Tür angekommen, biß ihn der Hund ins Bein, auf dem Hof trat ihn der Esel kräftig ins Hinterteil, derweil der Hahn, soeben wach geworden, laut zu krähen begann.

Arg geschunden erreichte der Räuber seine Bande, schilderte seine furchtbaren Erlebnisse und riet, das Weite zu suchen. Die Tiere, erfreut über das neue Heim, lebten dort bis ans Ende ihrer Tage - und gelangten deshalb nie bis Bremen.

 

zurück